Die produktionstechnische Beratung in Bayern wurde neu organisiert.
Informierten vor Jahren noch die Mitarbeiter der Ämter für Ernährung,
Landwirtschaft und Forsten die Landwirte über pflanzenbauliche Besonderheiten
und gaben Pflanzenschutzempfehlungen ab, so übernimmt diesen Part
nun der Erzeugerring (ER) Niederbayern für pflanzliche Produkte. Die
erste Felderbegehung in Niederbayern in diesem Jahr fand am Donnerstagabend
in Hirschling statt, BBV Ortsobmann Rudolf Haslbeck lud hierzu ein und
konnte eine große Resonanz verzeichnen.
ER Berater Michael Huber informierte die Landwirte über die Besonderheiten
in diesem Frühjahr, da die Vegetation ungewöhnlich spät
einsetzt. Die Sonne fehlte den ganzen Winter über, im Grunde schon
seit November, rief Michael Huber in Erinnerung. Das Schoßen der
Pflanzen hänge von der Tageslänge ab und die vorhergesagten wärmeren
Temperaturen lassen ein schnelles Wachstum befürchten. Bei schnellem
Wachstum der Wintergerste entstehe weiches Pflanzengewebe, so dass die
Gefahr, dass das Getreide ins Lager gehe, erhöht sei, wies der Berater
hin. Dieser Aspekt sei besonders im Auge zu behalten und entsprechende
pflanzenbauliche Maßnahmen zu treffen. Starre Empfehlungen gebe es
nicht, in erster Linie entscheiden die Witterungseinflüsse über
die notwendigen Maßnahmen, wie Michael Huber hinwies.
Lange Phasen mit wassergesättigten Boden haben insbesondere die
Winterweizenbestände beeinflusst. In diesem Jahr trete zudem das Phänomen
auf, dass spät gesäte Winterweizenbestände kaum eine Bestockung
aufweisen. Durch die Zunahme des Tageslänge gehen die Weizenpflanzen
verstärkt ins Längenwachstum, so dass alle pflanzenbaulichen
Maßnahmen getroffen werden müssen, um die Bestockung zu fördern,
stellte Michael Huber nachdrücklich fest.
Bild und Text by: Elisabeth Ammer