BBV Infoveranstaltung 
am 3.März 2009
Foto: BBV Hirschling: Ortsobmann Michael Fries (rechts) dankte der Referentin Dr. Anita Lehner-Hilmer, vom Amt für Landwirtschaft und Forsten Straubing für ihre Ausführungen, die ein wenig Licht ins Dunkel über eine mögliche Zeitenwende der Landwirtschaft brachte.

 
 "Befindet sich die Landwirtschaft an einer Zeitenwende?" dieser Frage ging Dr. Anita Lehner-Hilmer, vom Amt für Landwirtschaft und Forsten Straubing, im Vereinsheim in Hirschling nach. Ortsobmann Michael Fries, vom Ortsverband Hirschling organisierte die Infoveranstaltung auch für die umliegenden Ortsverbände, Pönning, Oberharthausen, sowie Perkam. Die letzen beiden Jahre bedeuteten für die 
Landwirtschaft ein Auf und Ab, so Dr. Lehner-Hilmer eingangs. Die Entwicklung der Bevölkerung, aber auch nachwachsende Rohstoffe und sich ändernde Ernährungsgewohnheiten beeinflussen die Märkte. Trotzdem bleiben Zukunftsprognosen eine Gleichung mit mehreren Unbekannten, da 
sich alles in jede Richtung entwickeln kann. Die Expertenaussagen reichen von positiv bis pessimistisch, so Dr. Lehner-Hilmer weiter. Die Steigerung der Produktivität der Betriebsmittel und Technik scheint eher ausgereizt zu sein. Der politische Einfluss auf nachwachsende Rohstoffe muss ebenfalls mit mehreren Fragezeichen versehen werden. Der Abwärtstrend der Agrarrohstoffe hänge auch mit der Entwicklung auf den Finanzmärkten zusammen. Die Globalisierung biete Vorteile, bedinge aber 
auch Nachteile. Es mehren sich die Stimmen, dass weltweite Produktion und Handel mit Spielregeln versehen werden müssen. Bei den Märkten greifen viele Zahnräder ineinander, deshalb gestalten sich auch die Prognosen so schwierig, erläuterte Dr. Lehner-Hilmer. Die Politik beeinflusse die Landwirtschaft ebenfalls, verwies die Referentin auf den Ausgang und demZusammenhang der Präsidentenwahl in Amerika mit dem Ethanol. Die politische Zeitenwende sei mit einem zögerlichen "Ja" zu beantworten. Der Verbraucher sollte der Verbündete der Landwirtschaft sein, er orientiere sich aber eher am Preis als an den getätigten Umfragen, die regionale Landwirtschaft zu unterstützen. Dr. Lehner-Hilmer untermauerte ihre Aussage mit dem Verbraucherverhalten bei der BSE Krise, als bei einer Halbierung der Rindfleischpreise ein Absatzhoch zu verzeichnen war. In schwierigen Zeiten wird sich dies noch verstärken. Eine geringe Anzahl von Einkäufern im Lebensmitteleinzelhandel bestimme, "was wo zu welchem Preis" verkauft werde. Es würde vielfach ein Zusatznutzen verkauft, die Landwirtschaft habe mit ihren unverarbeiteten Produkten wenig Chancen, sich hier zu 
positionieren. Die Definition eines fairen Preises sei sehr schwierig, da viele Faktoren, die oftmals vom Betriebsleiter nicht beeinflusst werden könnten, hier im Spiel seien. Man könne aufgrund dieser Faktoren die Landwirtschaft nicht dem freien Markt überlassen, ist sich Dr. Anita 
Lehner-Hilmer sicher, die die Aussichten der Landwirtschaft insgesamt als positiv bewertete, da die Nachfrage nach Lebensmittel steigen wird. 

(Bilder und Text by Elisabeth Ammer)


 
 

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